28. Februar 2016

I hate YU Teil zwei – u kurac, nije problem u kurcu



Eigentlich wollte ich heute keinen Blogpost schreiben, aber beim Stöbern auf Amazon stoße ich auf ein Buch, das der serbischen Geburtenrate mit Hilfe von Aphrodisiaka auf die Sprünge helfen soll.
Die Autorin heißt auch noch passenderweise "Volk" mit Nachnamen und auf dem Cover posiert eine Dame, die bessere Jahre gesehen hat, in einer Art Reizwäsche.
Das Buch kostet fast satte 50 Eur, wem das Buch mehr nützt, sei dahingestellt.

 Es heißt „Prirodni afrodizijaci: ili kako pojacati natalitet u Srbiji (zdravom hranom do boljeg seksa). 
(Natürliche Aphrodisiaka: Oder wie man die Geburtenrate in Serbien erhöhen kann/
durch eine gesunde Ernährung zu besserem Sex)

Auf einer der Vorschauseiten darf ich mir anschließend einen schön gezeichneten Penis ansehen.



Alleine dieser Zusammenhang stört mich, denn hier besteht ein grundlegender Denkfehler: ich denke, das Problem, dass in Serbien so wenig Kinder geboren werden, liegt ganz bestimmt nicht daran (ganz ganz bestimmt nicht!), dass die serbischen Männer oder Frauen keine Libido hätten und besseren Sex brauchen!


Im Jahr 2012 lag die Geburtenrate in Serbien bei 1,32 Kindern und ist somit eine der niedrigsten in Europa. Laut dem auswärtigen Amt schwindet die Bevölkerung jedes Jahr um ein halbes Prozent. Seit mehr als 20 Jahren sterben in Serbien mehr Menschen als neu geboren werden und die Bevölkerungsanzahl nimmt daher immer weiter ab. I
n eingen Dorfklassen sitzen vier Schüler in einer Klasse.

Selbst während des Zweiten Weltkriegs und des Jugoslawienkriegs wurden mehr Kinder geboren als heute. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 42,2 Jahren.

Es gab also Krisenzeiten und dennoch haben die Serben sich stärker vermehrt als heute im Frieden, daher tönen einige ganz vorlaut, dass der Egoismus und Hedonismus der heutigen modernen Zeit das Problem sei.

Die Wirtschaft, die Politik und die Kirche, sie alle sind besorgt, dabei werden die Gründe aber sehr oft an der falschen Stelle gesucht.
Den Tatsachen wird nicht ins Auge gesehen und wie immer ist es einfacher, anderen oder den eigenen Bürgern die Schuld in die Schuhe zu schieben, als den eigenen Staat verantwortlich zu machen.

Die westlichen Werte sind schuld, früher war man immerhin auch arm. 
Heute wollen die jungen Menschen nur Party machen und sich amüsieren.
Schwule werden verantworltich gemacht, genauso wie Miniröcke, der Abfall vom rechten Glauben (denn Gott bestraft die Serben jetzt...) und vorehelicher Sex.

Es gibt auf Youtube ein Video, das mir ganz besonders den Blutdruck in die Höhe treibt, 
denn sogar Tito und Jugoslawien sind schuld, die Serben standen nämlich nicht zu sich selbst und wurden unterdrückt, Jugoslawien sei ein Staat ohne Gottes Segen gewesen. 

Die Kroaten sind schuld, weil sie einen Genozid an den Serben verübt haben (wenn überhaupt dann auf kroatischem Boden oder bosnischem und nicht direkt in Serbien, was wiederum die kroatische Geburtenrate beeinflusst, aber nicht die heutige serbische). Die Emigration ist schuld und die ausgewanderten Serben assimilieren sich zu stark und geben ihre Identität auf. Im Ernst jetzt? Was hat aber deren Assimilation in den USA beispielsweise mit der Geburtenrate in Serbien direkt zu tun?

Es gibt Völker, die Gräueltaten begehen und welche die unter Gräueltaten leiden und die Serben gehören zur zweiten Gruppe, sagt ein Mann im Video. Hört hört.
Die Abtreibungen sind schuld, Serbinnen sind Mörderinnen. Es wird traurigerweise nicht davor zurückgeschreckt, Bilder von abgetriebenen Föten einzublenden.
Sogar die Roma sind schuld, weil sie so viele Kinder bekommen.
Dann bindet doch die Roma besser in die Gesellschaft ein, vielleicht brauchen die kein Aphrodisiakum und zeugen mit den Nicht-Roma-Frauen mehr Kinder?
Na? Wär das nichts?
Sogar TV-Shows wie Big Brother sind schuld.

Die Serben seien alle psychisch krank und Christus zu folgen, sei der einzige Weg.
Sie müssten aufhören, zu lügen, ihren Charakter ändern und ihre Sünden bereuen.
(Ich erspare mir hier an dieser Stelle an einen äußerst abfälligen und bissigen Kommentar ...)

Nein, die nebeska sila wird mir nicht helfen!
Und so weiter und so fort.  

Dabei wird vergessen, dass die Menschen früher, und vor allem auf dem Land, früh geheiratet haben, Kinder als Arbeitskräfte gebraucht haben oder schlicht keine Verhütung hatten. Kinderreiche Familien waren an der Tagesordnung, aber die Zeiten haben sich geändert.
Tatsächlich denke ich auch, dass der Lebenstandard in Jugoslawien deutlich besser und familienfreundlicher war als in den Nachfolgestaaten.

Der letzte Krieg hat auch viele Männer das Leben gekostet, ja, dabei hat aber Bosnien mehr Verlust zu verzeichnen als Serbien.
Im Kontext wird nicht gefragt, WARUM Menschen auswandern, 
WARUM Frauen abtreiben und 
WARUM sie einfach keine Lust haben, viele Kinder zu bekommen oder 
warum sie sich viele Kinder schlicht nicht leisten können.

Fragt euch WARUM!

Wie hoch ist die Arbeitslosenrate?

Wer sitzt an der Macht?

Was bewirken diese Politiker?

Welche Lebensbedingungen herrschen in Serbien?

Welche Perspektiven werden gegeben?

Es nützt mir auch nichts, in die Kirche zu gehen, wenn ich meine drei Kinder nicht ernähren kann!

Wieso haben andere Länder, in denen die Homosexuellenrate genauso hoch ist oder höher, mehr Kinder?

Wieso sehen andere Länder Big Brother und bekommen mehr Kinder?

Haben die Einwohner anderer Länder besseren Sex und eine bessere Libido?
Essen die einfach mehr Phallus-Bananen?
Wohl kaum.


Ja, Deutschland ist reich und hat auch eine sehr niedrige Rate, aber hier liegen die Probleme sicher auch nicht bei den Roma oder beim Abfall vom Glauben.
 
Die Gründe sind vielfältig, aber im Allgemeinen kann man sagen, Kinder sind zu teuer und werden zum Luxusgut. So wie hier, so dort.


Ich kann auf all diese Fragen auch keine eindeutigen Antworten geben, 
aber bitte liebe Serben, seht mit einem klaren Blick auf die Realität und sucht die Gründe nicht bei den Menschen selbst, denn der Mensch ist von Natur aus eigentlich ein soziales und liebesbedürftiges Familienwesen.

I hate solche Videos und I hate solche Ansichten! U kurac!

 















21. Februar 2016

I hate Yu - Teil eins - vulva vulgaris und andere Ärgerlichkeiten


Der Jugo in mir liebt Bosnien und alle anderen Länder des ehemaligen Jugoslawiens, denn sie haben viel Schönes zu bieten. Der Schwabo in mir rümpft aber über Etliches die Nase und erhält heute seine Plattform.

Aufgrund der vielen Nachrichten, die mich erreichten, wird der Blogpost auf mehrere Teile aufgeteilt.

Hassliebe Teil eins beginnt mit einer ominösen Erkrankung der vulva, bindge und trash eating, der allwissenden jugoslawischen Philosophie und Lemmingen.


Vulva vulgaris

Mein kleiner Sohn steht vor mir und sagt: „Idi u pičku materinu.“
Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: „Jebem ti mater.“ Wir sind in Bosnien und Familienmitglieder finden es wohl sehr amüsant, dem kleinen Schwabo Serbokroatisch beizubringen. Dass es sich um derbe Schimpfwörter handelt, ist volle Absicht, denn das hört sich unglaublich lustig an, wenn ein Vierjähriger weibliche Körperteile zum Fluchen verwenden kann, von denen er noch nicht einmal weiß,wo sie liegen. Immer wieder kam es wegen solchen Zwischenfällen zu Diskussionen, in denen ich gebeten habe, ihm etwas Sinnvolles beizubringen, aber es hat nicht gefruchtet und ich war die Spaßbremse.

Eine Followerin schreibt: Sie bringen deinem Kind bei „Puši kulac“.
Ein halbes Jahr später wird dann gejammert: „E kako češ babi tako nešto reći?“

Karma strikes back, baba.

Überhaupt ist das Fluchen sehr weit verbreitet, was es für mich nicht akzeptabler macht. Wie kann man einerseits gottesfürchtig sein und dann andererseits sagen: „Jebem ti boga“, auch das „sunce“ muss herhalten, Jesus oder sogar das täglich Brot.

Fluchen ist so allgegenwärtig, dass es sogar in einer freundlichen Version gebraucht werden kann, wie auch schon Danko Rabrenovic gesagt hat. Während Dankos Video zu diesem Thema wirklich witzig ist, bin ich jedes Mal peinlich berührt, wenn die Worte „kurac“ und „pička“ zu oft fallen. Es ist mir daher sogar unangenehm, wenn mich jemand fragt: „Hoćeš pizzu?“


Nicht einmal eine Übersetzung ins Deutsche macht es ertäglicher, denn ich finde sie noch vulgärer. Anzügliche Bemerkungen sind keine Seltenheit. Ich weiß noch, wie ein Bekannter einmal sagte: „Tvoja mama mi je draža gola, nego tvoj tata obučen.“ (Deine nackte Mama ist mir lieber, als dein angezogener Vater.) Was soll ein Kind mit dieser Information anfangen?

Als die Tochter einer Bekannten ungeplant schwanger wurde, sagte ihre Tante damals zu ihr: „Pa jebiga, žašto se jebeš, kad ne znaš?“

Letztens habe ich in den Nachrichten gelesen, dass ein serbischer Politiker sogar entlassen wurde, weil er gegenüber einer Journalistin einen anzüglichen Satz fallen gelassen hat, dabei bin ich ziemlich sicher, dass er es nicht einmal böse gemeint hat. Es ist eine Art von Humor, die schon immer allgegenwärtig war. Jugoslawen leiden kollektiv an vulva vulgaris.

S. aus der Schweiz schrieb mir, dass sie mit einer schweizer Freundin in Kroatien war und Bekannte sagten ständig zu ihrem Sohn: "Hajde je pitaj hoce li ti dati."
Irgendwann reichte es S. und sie sprang auf: A zasto bi mu dala, kad je budala?!

Die Bekannten waren natürlich beleidigt und haben anschließend nicht mehr mit ihr geredet. Ja, es gibt wohl dieses Bild, dass man das zu Ausländerinnen, die man noch dazu kaum kennt, sagen kann. Aber ich denke, die einheimischen Frauen leiden genauso unter diesen niveaulosen Sprüchen.

Unter sehr engen Freunden und ab und zu mag dieses Fluchen im Spaß durchaus seine Berechtigung haben, aber im Alltag und zu jeder Zeit, ruft es in mir ein unangenehmes Gefühl hervor, gewürzt mit einer Prise Primitivismus – wobei ich beim nächsten Punkt wäre.

Znam da sve znam – Balkrates primitivus in seiner grenzenlosen Ignoranz 

Natürlich sind kaum Akademiker als Gastarbeiter in den Westen gekommen und oft kommt es mir so vor, als ob sich der geballte Primitivmus bestens unter Jugos gehalten hat. Während Sokrates sagte: Ich weiß, dass ich nichts weiß, weiß der Balkan-Philosoph Balkrates alles und zwar besser, auch durch die Wissenschaft lässt er sich dann nicht überzeugen.

Verzeiht, ich verallgemeinere sehr und überspitze es, aber manchmal sehe ich mir die Szenen an und denke: Ok, so ist es also eine Evolutionsstufe weiter unten. Denn die Mutter einer Freundin wedelte mit dem weißen Speck:
„Möchtest du, Snježana? Habe ich gerade aus Bosnien nach Deutschland geschmuggelt. Ha, oš?“
„Nein, danke“, entgegne ich und halte meine Rede, dass ich Vegetarierin bin und dass reines Schweinefett auch nicht so gesund ist, wie ja allgemein bekannt.
„Neš, aaa? Štoooo? Nemaju ti njemački doktori pojma. To je zdravo.“
Ich bekomme zu hören, dass das gar nicht stimmt, es sei sogar sehr gesund und erst letztens habe sie gehört, dass der bosnische Arzt den moslemischen Frauen jeden Tag ein Stück weißes Fett empfiehlt, denn das sei gut für die Lungen. Alle Mosleminnen haben es mit den Lungen, weil sie kein Schweinefett äßen.

Nun, man muss wissen, wann man nickt und sich verabschiedet, ohne eine Diskussion anzufangen. Die Frau war über 60 und ich wollte sie nicht weiter belehren.

Viel erschreckender ist, dass ich eine Freundin hatte, die zwar 1983 geboren ist, aber genauso war. Als sie damals sah, dass ich ein Buch von Waris Dirie lese, wollte sie wissen, worum es geht. Ich klärte sie auf, dass die Autorin beschnitten wurde, worauf ich herzlich ausgelacht wurde. Wie man so dumm sein kann und wie kann man denn eine Frau beschneiden. Auf meine Erklärungen hin, dass das sogar heute noch passiert und auch mitten in Europa, folgte wieder nur ein Augenrollen.
„Meinst du nicht, die Welt hätte schon mal davon gehört? Also ich habe so einen Unsinn noch nie gehört!“
Das legte sich nicht einmal, als ich ihr androhte, ihr die Bilder bei Google zu zeigen. Generell sind Jugos Schlaumeier und wissen alles und das auch noch besser.
Wenn sie älter sind als man selbst, hat man sowieso nichts zu melden.
Von Älteren habe ich oft gehört: „Šut! A, šta ti znaš?

Nichts, ich weiß, dass ich nichts weiß. Kein Problem, nimm die Tabletten deiner Frau gegen den hohen Blutdruck, dabei hast du Diabetes, den musst du nicht überprüfen lassen.
Und du Mädel, nimm nur eine Pille kurz vor dem Verkehr und nicht jeden Tag, wird schon gut gehen! Ich kannte eine Frau, die sich zu sehr auf Gerede statt auf die Wissenschaft verlassen hat. Sie war der festen Überzeugung, dass sie nicht schwanger werden kann, solange sie ihr erstes Kind noch stillt. Ich habe gesagt, dass das nicht stimmt, aber das haben die Frauen ihn ihrem Ort angeblich seit Jahrhunderten so gemacht und nie wurde während des Stillens ein Kind gezeugt.
Das Ende vom Lied ist, dass die zweite Tochter nur 12 Monate jünger ist als die erste.


Bolje da ljulja nego da žulja

Das Thema Ernährung nervt mich ganz besonders und immer die leicht verächtlichen Blicke, wenn klar wird, dass ich kein Fleisch esse. Ständig muss ich mir anhören, dass ich zu dünn bin, man kann nicht arbeiten ohne Energie, ohne Eiweiß, die viele körperliche Arbeit auf dem Feld, da muss man einfach richtig essen. Sprach´s und verdückte bergeweise Weißbrot und Schweinebraten mit Kartoffeln, das Ganze schön gebraten in Sonnenblumenöl. Argumente, wie dass Bohnen viel Eiweiß enthalten oder dass es selbst unter Leistungssportlern Vegetarier gibt, die zählen einfach nicht. Ich bekomme keinen Mann ab, wenn ich so mager bin, bolje da ljulja nego da žulja. Wenn ich in Prnjavor einen Orangensaft bestelle, dann bekomme ich ab und zu Fanta, denn die ist auch gesund.

Kristina schrieb mir über den Jugoschwabo, dass es sie nervt, wenn ihre Kinder gemästet werden. Es wird einfach nicht geduldet, dass sie keinen Hunger mehr haben und so eine Glutenunverträglichkeit sei ja auch nichts, was soll denn schon passieren „Hoċeš rezance? Hajde probaj kolač, šta će ti biti.“

Naja viel passieren kann nicht, ein Zöliakie-Betroffener kann nur unter Schmerzen deine Porzellanschüssel sprengen oder eine Magenschleimhautentzündung bekommen.

Ich kenne eine dicke Frau unten, die ihrem Kind Butter pur in den Mund schiebt oder Pommes und sich dann wundert, warum der Kleine nicht mal hundert Meter Fahrrad fahren kann. Also das kann sie sich nicht erklären. Nein? Ich mir schon. Er äße doch gar nicht viel, Süßigkeiten kaum. Nein, dafür trinkt er einen Liter Cola am Tag und hat schwarze Ruinen im Mund. Aber das macht auch nichts, denn das sind nur die Milchzähne und die fallen auch aus, ob ich denn das nicht wüsste? Gelächter aufgrund meiner Dummheit verbreitet sich.

Meine Schwester war in Bosnien bei der Nachbarin, deren Tochter verspeiste kiloweise Kartoffelchips. Als meine Schwester sagte, dass es jetzt genug ist, sagte die Nachbarin: „Das ist aus Kartoffeln, die sind ganz gesund. Als die Kleine krank war, hat sie nichts anderes gegessen, die Kartoffelchips haben sie gesund gemacht!“

Ein Besuch in Bosnien ist trotz viel Obst und Gemüse für mich nicht einfach, das Essen ist mir zu ungesund. Wie oft werde ich genötigt, bereits morgens Pfannkuchen zu essen. Zu allem gibt es Weißbrot und die Kuchen und Torten triefen nur vor Fett, tulumbe, hurmašice, uštipke und Co. Kann ich einfach nicht jeden Tag essen. Die Portionen sind so groß, dass ich sie nie aufessen kann und dann folgen wieder diese mitleidigen Blicke. Sie denken bestimmt, ich bin ein armes Opfer des Westens, blind vor Magerwahn. Sorry, Marija, ihr schmeckts nicht und sie leidet an einem Zucker-Overkill, der von einem Dauerzittern begleitet wird vom vielen Kaffee, den man immer und überall trinken muss. Was bin ich glücklich, wenn ich einfach Tomaten vorgesetzt bekomme, gebratene Paprika mit Knoblauch und ein Wasser.

Wieso gibt es wie bereits an anderer Stelle erwähnt, auf Feiern immer und ausnahmslos dasselbe zu essen? Warum? Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich supa, kupus salata, sarma, pečenje und grah gegessen habe. Haben die Jugos Angst, dass andere das erwarten? Denken sie es gibt sonst Gerede? Als ich einmal erwähnte, dass es auf meiner Hochzeit das sicher nicht gibt, gab es auch erstaunte Blicke, als ob ich gesagt hätte, ich heirate Marija Šerifović nackt im FKK Camp. Ich hasse es und ich kann´s nicht mehr sehen, immer diese eingetretenen Pfade. Bloß nichts mal anders machen. Generell ist das mit dem Anders-machen schwer.

Alle springen, also springe ich auch – Lemminge

Familien fahren seit Jahren immer in denselben Ort an der Adria, den kennt man, da weiß man, was einen erwartet. Selbst jüngere Semester, die aber in Exyu geboren sind, kommen teilweise nicht auf die Idee, mal nach Thailand zu fahren, wozu auch, Kroatien liegt vor der Tür.

Ist das ein postkommunistisches Trauma, dass man möglichst konform handeln möchte. Je stärker der Einfluss vom Balkan, umso un-individueller ist man.
Spielt man ein Instrument ist es Akkordeon, die Hochzeit findet in Exju statt, Kinder müssen getauft werden. Man macht nichts, was die Familie nicht gut heißt.

Ich erinnere mich daran, dass es einen Verwandten gestört hat, dass ich meine Uhr rechts trage und nicht links, war ihm unbegreiflich, denn das ist „naopako“. Man macht nichts naopako. Meine Uhr habe ich dann im Bosnienurlaub absichtlich immer rechts getragen, nur ihm ihn zu ärgern.

Diskussionen gab es auch immer dann, wenn ich zuerst den Nachtisch essen wollte und dann vielleicht später das Hauptgericht, weil ich noch keinen Hunger hatte.
Jok, naopako!

Da ich auch mein Kind ohne Trauschein geboren habe, begleitet mich der Spruch ein Leben lang: Kod nje je uvijek inat i sve naopako!


Ich glaube, dass eine starke Individualität als zu westlich betrachtet wird. Dinge müssen getan werden, wie es sich gehört. Tako se to radi.

Mein Sohn heißt Luca, ja mit „C“. Damals hat mir die italienische Variante einfach besser gefallen, seitdem darf ich mir immer anhören, dass das naopako ist und dass man den Namen mit „k“ schreibt. Nun, in Italien und Deutschland eben nicht, leb damit, meine Güte! Nein, er ist kein Mädchen! Nein, ich brauche dein Kopfschütteln nicht. Selbst an der Grenze fallen Bemerkungen, wo das Mädchen sei und dann will der Zollbeamte eine Erklärung, nein bekommst du nicht. Ich hasse das.
Nikola ist in Deutschland auch ein Frauenname, nennst du dich deshalb Nikolas?

Dieses sture Befolgen von unausgesprochenen Regeln widerstrebt mir gänzlich.

I hate these parts of Yu!

Fortsetzung folgt …













13. Februar 2016

Alles, was wir geben mussten



Alles, was wir geben mussten

Nicht nur meine Eltern, die vor mehr als 35 Jahren eingewandert sind auf der Suche nach Arbeit, nein, auch ich: wir haben viel opfern müssen, um dieses Leben hier zu leben.

Wie ich hier geschrieben habe, bin ich Deutschland unendlich dankbar und liebe es auf meine Weise, aber so eine Emigration hat eben auch Nachteile.

Lasst uns so anfangen: Im Herbst 2013 war ich in Amsterdam und aus irgendeinem seltsamen Grund fühlte ich mich komplett fremd. Ich hatte schon andere Länder auf anderen Kontinenten bereist, aber zum ersten Mal fühlte ich eine komische Distanz. Zwar klang Niederländisch ein wenig wie Deutsch, aber dennoch verstand ich wenig.
Zwar ähnelte Holland Deutschland, dennoch waren da auch augenscheinliche Unterschiede. Wieso haben die keine Gardinen, dachte ich. Und ist es hier noch einmal kälter, als in München?
Wieso haben die keine Gehsteige dort vor dem Haus und ich stehe gleich in der Küche?
Was ist das, das sie da essen?

Zum ersten Mal überhaupt musste ich daran denken, wie sich meine Eltern wohl gefühlt haben. Mein Vater war 22 als er nach Deutschland kam, fast noch ein Teenager. Meine Mutter war etwas älter.
Sie hatte nie Deutsch gelernt, sie waren auf dem Land aufgewachsen und auch das Leben in einer Stadt nicht gewohnt. Meine Mutter erzählte mir, sie hat den Ort bei München gewählt, weil ihre Bekannten dorthin fuhren, um bei Rodenstock zu arbeiten und für sie war das ein Trost, denn sie wollte nicht alleine sein und hatte Angst vor der Einsamkeit, sie wusste auch nicht, wie es in diesem Deutschland sein würde und was sie da erwartet.

Meine Eltern gingen freiwillig, wenn man es freiwillig nennen kann, wenn es zu wenige Jobs gibt und du dein ganzes Leben lang in Armut verbracht hast. Sie hatten immer zu Essen und musste nie hungern, aber viel war auch nie da.
Meine Mutter hat ihr erstes Kind ohne medizinische Versorgung in einem Haus ohne Strom und ohne fließend Wasser, ohne Bad und ohne Heizung auf die Welt gebacht. Das Haus hatte zwei Räume und die Familie war zu siebt.

Irgendwann sind Gastarbeiter also nach Deutschland gekommen. Viele begleitet eine Unsicherheit ein Leben lang, eine Art „Kuschen“ vor den Deutschen, das habe ich immer wieder erlebt. Sie sprechen die Sprache nicht und bevor ihr wettert: Hätten sie halt Deutsch gelernt...ja, das haben sie. Aber viele hatten Vollzeitjobs, manche hatten mehrere und haben so viel gelernt, wie sie konnten. Wie soll eine Frau, die auch in Exjugoslawien nur ein paar Jahre oder gar nicht in die Schule gegangen ist, die deutsche Grammatik pauken? Sie konnte nicht einmal richtig im Pass unterschreiben.
Gastarbeiter haben sehr viel gearbeitet, denn das primäre Ziel war es auch, ein Haus in der Heimat zu bauen. Zwei Jobs waren keine Seltenheit. Ich habe meine Mutter so oft so müde gesehen, was hätte ich ihr sagen sollen: Lern jetzt Deutsch?
Ich kann mich nicht erinnern, dass sie oder mein Vater auch nur einen Tag arbeitslos waren, von Sozialhilfe gelebt hätten oder viel Zeit für Hobbies hatten.
Zum Deutschlernen haben sie den Fernseher genutzt und eben anderen zugehört und ich mache ihnen keinen Vorwurf. Aber diese Sprachbarriere bedeutet Stress. Wie erkläre ich dem Arzt ganz genau, was ich habe? Wie fülle ich dieses Formular aus?
Muss ich diesen Betrag überweisen oder bekomme ich den zurück?
Für die zweite Generation ist das alles ganz klar, aber für die erste war es das nicht und deren Kinder mussten später den Dolmetscher oder Übersetzer spielen.

Nicht alle, aber viele hatten nur jugoslawische Freunde und keine deutschen, mit denen sie die Sprache hätten üben können. Warum?
Weil sie Heimweh hatten, weil sie Jugoslawien nie zuvor verlassen hatten, weil alles fremd war und für viele eine Überforderung. Es waren keine Studierten die kamen. Es waren einfache Menschen.
Sie haben das bisschen Vertraute gesucht, das ihnen ein besseres Gefühl gab. Das habe ich gelernt in meinen 37 Jahren, dass viele nicht das Selbstbewusstsein hatten, das sie gebraucht hätten oder das dicke Fell.

Immer wieder habe ich Jugoslawen gesehen, die Angst vor Behörden hatten, die sich in der Hierarchie mit den Deutschen ganz unten gesehen haben und bloß keinen Ärger haben wollten. Oft wurde eine Entscheidung eines Amtes nicht mal hinterfragt. Oft musste ich mir anhören: Snježana šuti. (Snježana, sei still). Bloß nicht aufmucken, bloß nichts verlangen. Zufrieden sein mit dem, was man bekommt. Bescheiden sein, fleißig arbeiten. Ich kannte eine Familie, die jahrelang Schimmel in der Wohnung hatte. Sie hatten einmal angefragt, ob dieser entfernt wird. Als sich der Eigentümer geweigert hat und meinte, sie seien doch selbst schuld, weil sie falsch gelüftet hätten, haben sie nie wieder nachgefragt und es hingenommen.

Dann, wenn der Sommer kam und man nach Hause nach Jugoslawien fuhr, dann erst konnten sich viele entspannen, erst dort wussten sie, das macht man so, das ist das und das läuft so und so und ich kann sprechen, ohne wie ein dummer Ausländer zu klingen.

Du bist natürlich als Ausländer aufgefallen. Die Gastarbeiter hießen anders, sie sahen vielleicht anders aus, sie hatten einen Akzent und mussten auch etwaige Ausländerfeindlichkeiten aushalten, dabei aber gleichzeitig nicht darauf eingehen oder sich provozieren lassen.
Ich habe immer steif und fest behauptet, dass ich mit Ausländerfeindlichkeit nicht konfrontiert wurde. Einmal hat eine Lehrerin zu mir gesagt, ich solle doch zurück nach Jugoslawien gehen, wenn es mir hier nicht passt. Es ging um die Aussprache meines Namens, ich hatte es gewagt, sie zu korrigieren. Dennoch haben andere diese Feindlichkeit erleben müssen. Fremdenhass gibt und gab es leider immer und überall. Vielleicht ist es an mir auch einfach abgeprallt und ich habe dem keine große Beachtung geschenkt.

Zahlreiche Gastarbeiter haben ihre Kinder zurückgelassen und sie nur gesehen, wenn sie Heim fuhren und das lief dann so: Fahre ich „runter“, weil ich meine Kinder vermisse oder bleibe ich lieber hier und spare mir die Kosten, damit ich mehr Geld an meine Familie senden kann? Je öfter der Weg hin und zurück, umso weniger blieb vom nicht gerade üppigen Lohn übrig. Eine Strecke von München in die Nähe von Banja Luka ist nicht so lang, aber was ist, wenn man in Hamburg lebt und die Kinder in Anatolien oder in Montenegro? Manche Kinder haben ihre Eltern oder ein Elternteil Monate oder gar Jahre nicht gesehen. Eine Frau sagte mir, dass ihre Tochter sich immer schreiend an sie klammerte und den Rock nicht loslassen wollte. Sie musste sich mit Gewalt losreißen und ist jedes Mal weinend in das Auto zurück nach Deutschland gestiegen und hat dann den gesamten Weg bis nach München geweint.
Die Beziehungen zwischen diesen Kindern und den Eltern wurden dann nie so eng, wie sie es hätten sein können. Ich habe Nachrichten bekommen, in denen von Misshandlungen und Einsamkeit die Rede war. Die Verwandten, die die Kinder betreuten waren nicht immer die beste Wahl und das deutsche Geld, das geschickt wurde, konnte die gemeinsame Zeit nie ersetzen, die fehlte. Aus einer geplanten kurzen Zeit wurden oft Jahre, bis das Kind schließlich erwachsen war und seiner eigenen Wege ging.

Und nicht nur das: meine Familie ist beispielsweise auf mindestens fünf Länder verstreut. Geburtstage, Weihnachten..ich war mit meinen Eltern und meiner Schwester allein. Keine Cousine, keine Oma, keine Tante und kein Onkel. Ich habe mich immer nach einer Familie gesehnt. Wenn es meinem Papa zu bunt wurde, dann hat er uns ins Auto gesetzt und ist von Bayern bis nach Schweden gefahren, nur um seine Schwester zu sehen. Aber auch das war nicht immer drin. Wie oft hätte ich den einen oder anderen gern angerufen, aber unsere Leben spielen sich so weit von dem des anderen ab, dass ich einfach kein Teil des Alltags bin. Ich verpasse, wie deren Kinder groß werden und bin eher wie eine Bekannte. Wir sehen uns ab und zu, aber die Entfernungen sind zu weit, um ein richtig enges Verhältnis aufzubauen.

Ohne die Familie – wie viele von euch mussten so leben? Und dann die moralische Verpflichtung, der Familie am Balkan Geld zu schicken, damit auch sie besser leben kann. 
In Deutschland haben sich die meisten sehr wenig gegönnt, und haben mit ihrem Gehalt zig Familienmitglieder mitversorgt. Aus Liebe. Aus Respekt. Aus Mitgefühl. Sie haben auf Urlaube verzichtet, auf größere Wohnungen und erst Recht auf Luxus.

Nicht zu vergessen sind auch die Spannungen mit den Kindern. Nehmen wir mich. Ich bin in Bayern geboren und aufgewachsen, ich denke ganz anders, als viele Jugoslawen aus Exjugoslawien, auch anders als viele meiner Cousinen, die so alt sind wie ich oder sogar jünger.

Meine Eltern hatten eine Kultur, ich eine ganz andere. Dass das irgendwann zu Konflikten führt, ist klar. Gott sei Dank sind meine Eltern tolle Menschen, denen die Liebe zum Kind immer wichtiger war, als gesellschaftliche Normen, aber das war nicht überall so. Es kam vor, dass einigen, der deutsche Lebenswandel zu modern war und dann saß man schnell im Bus zurück zur Oma oder fand sich in der Türkei bei Verwandten wieder und von schlimmeren Fällen ganz zu schweigen.

Andere Länder, andere Sitten. Kultur-Clash vom Feinsten, den man auch erst einmal aushalten muss.

Ich persönlich halte nicht viel von Religion beispielsweise. Jetzt ist es aber auf dem Balkan so, dass die sehr sehr wichtig ist, ohne weiter darauf einzugehen.
Stell dich mal hin und sage deiner jugoslawischen, bosnischen, katholischen, orthodoxen, was auch immer Familie, dass du nicht an Gott glaubst und dass du für Schwulenrechte bist oder sag deinem Exjupartner, dass du männliche (platonische) Freunde haben möchtest. Gar nicht so leicht. Auch bei vielen nicht, die hier geboren und aufgewachsen sind. Sobald ich sage, dass ich Atheistin bin, ein Kind habe und nicht verheiratet bin, kann das dazu führen, dass man in sozialen Netzwerken entfreundet wird. Religion und Kultur sind dicker als Blut. Es kommen Sprüche wie: Du bist ein echter Schwabo geworden, du bist gottlos und führst kein ehrenhaftes Leben. Ich sehe das eher so, dass Moral nichts mit Religion zu tun hat, aber nun gut. Jedem das seine.

Da ich immer meinen eigenen Kopf hatte, habe ich einfach stur meinen Weg verfolgt, aber es gibt nun einmal Frauen oder Männer, die haben geheiratet, wen der Vater vorschrieb, sie haben sich nicht getraut, eine Ehe mit jemandem der anderen Religion einzugehen und auch das kam in meinem Freundeskreis vor und zwar nicht nur einmal.

Willst du gegen diesen Strom schwimmen, musst du eine „Mir egal“-Haltung einnehmen und damit leben, dass du dich von denen entfremdest, die aus ihren etwas altmodischen Ansichten nicht heraus können. Das ist kein reines jugoslawisches Problem. Aber manchmal denke ich: Vielleicht wäre ich anders, wäre ich in Bosnien aufgewachsen und nicht hier. Habe ich die Toleranz und das westliche Denken aus Deutschland verinnerlicht? Ich glaube nun einmal nicht an Hellseher und an crne magije, ich ehre keine Geistlichen nur weil es Geistliche sind und möchte kein gemeinsames Facebook-Profil mit meinem Partner. Ich lehne supa, sarma, kupus salata und pecenje auf meiner Hochzeit ab, und es ist mir egal, sta ce ljudi reci.
Deutsche Sichtweisen?

Das Nächste ist, dass ich genau deswegen, wie so oft geschrieben, auf meiner Reise nach Jerusalem nie auf einem Stuhl sitze, aber im Grunde auch nicht auf zwei, sondern immer dazwischen. Ich kann mich nicht mit Bosnien identifizieren, aber auch nicht zu 100 % mit Deutschland.
Das bedeutet es, wenn die eigenen Eltern auswandern. Für manche mag das kein Problem darstellen, für andere sehr wohl.
Wollen wir nicht alle ganz fest zu einer Gruppe dazugehören und diese Verbundenheut fühlen? Ich fühle sie nicht.

Wo gehöre ich denn jetzt hin?
Wenigstens meine Eltern wussten, wo ihre Heimat war.
Viele Gastarbeiter hatten unter dem erwähnten Heimweh zu leiden, mehr als ich es mir vorstellen kann. Es gibt Studien und Berichte über diese Heimat-Nostalgie, die sich zu einer ernsthaften Depression ausweiten konnte. Die Gastarbeiter, die heute alt und in Rente sind, fristen nicht selten ein trostloses Dasein in westlichen Pflegeheimen ohne die feste Struktur ihrer Großfamilie. Auf dem Land kümmert sich nämlich kein Altersheim um dich, sondern deine Verwandten.

Immer wieder höre und sehe ich wie Renter in Exjugoslawien ihr Leben genießen. Sie haben einen Garten, einen Hund oder andere Tiere, sie sind viel draußen in der Natur und haben ihre Freunde. In Deutschland verläuft das oft ganz anders. Sie sitzen dann in der Zwei- oder Dreizimmerwohnung und langweilen sich, gehen höchstens spazieren, um den Tag herumzubringen. Im Großen und Ganzen sind sie nur aus zwei Gründen hier, um die eigenen Kinder und Enkel zu sehen, die noch hier leben, oder um zum Arzt zu gehen. Aber das Heimweh ist immer da bzw. das Gefühl, in Deutschland nicht zu Hause zu sein. Und wenn sie in der Heimat sind, dann vermissen sie die Kinder, die in Deutschland leben.

Deutschland ist ein tolles Land und noch einmal: Ich bin über alle Maßen froh, hier zu sein, aber die Gastarbeiter kamen erstens nicht ungebeten und zweitens haben sie ihre Opfer bringen müssen und das sollte auch einmal gewürdigt werden, denn das lese ich nirgends.

Heute kommen Flüchtlinge nach Deutschland und auch sie müssen ihren Platz hier finden. Mir ist es ein Anliegen zu sagen: Seid sensibel und bedenkt, welche Opfer sie geben mussten. Sicherlich mehr, als die Gastarbeiter und deren Kinder ...












11. November 2015

Merlin und der weiße Knopf in München


Liebe Jugoschwabos,

es stehen zwei Konzerte an, die ihr nicht verpassen solltet.
Zwei Legenden kommen nach München.

Zum Einen verzaubert uns Merlin mit seiner Musik und seinen Kultliedern am 28.11.
Meine Karte ist bereits reserviert.

https://www.muenchenticket.de/guide/tickets/103d6/Dino+Merlin+Live.html

Zum anderen haben wir die Ehre, Goran Bregovic, Tifa und Alen Islamovic als Bijelo Dugme zu hören.

Zeljko Bebek wird nicht kommen, aber auch ohne ihn wird es bestimmt unvergleich.
Die Stimmen von Alen und Tifa sind unverkennbar und entführen uns zurück in unsere Kindheit.

https://www.muenchenticket.de/guide/tickets/ymvq/Live+Goran+Bregovic+Bijelo+Dugme.html

Vidimo se!



24. September 2015

Jugoslawien auf dem Festival für aktuelle Dokumentarfotografie in München!






Das Dokumentarfestival fotodoks findet seit 2008 in München statt.


Dieses Jahr ist ein Land das Partnerland, das es schon längst nicht mehr gibt.

Ab heute können wir alle auf dem Festival im Rahmen der Ausstellung „Fiery Greetings“ Bilder aus vergangenen Zeiten betrachten und in unseren eigenen Erinnerungen schwelgen.

Die Ausstellung könnt ihr noch bis zum 13. Dezember 2015 besuchen.

Eine Zusammenfassung von der Halle Lothringer13, wo die Ausstellung zu sehen ist:

Die Ausstellung Fiery Greetings zeichnet ein neues Bild des sozialistischen Jugoslawien, in dem die Kindheit und das Aufwachsen im Vordergrund stehen. Neun Künstler aus der Region arbeiteten mit historischen Archiven und formulieren einen Dialog zwischen künstlerischer Intervention und staatlichem Dokument. Fiery Greetings fragt nach der Möglichkeit einer kollektiven und individuellen Erinnerung an ein Land, das so nicht mehr existiert.
Der Ausgangspunkt des Projekts sind zahlreiche Fotoalben, die Präsident Tito von jugoslawischen Schulen und Kinderorganisationen ab 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1980 in Empfang nahm. Aus diesen Geschenken stammt auch der titelgebende flammende Gruss, die Fiery Greetings. In vielschichtiger Weise wird sichtbar, wie die Bevölkerung sich ihrem Präsidenten darbot und die Gründungsprinzipien des föderativen Jugoslawien im täglichen Leben der sozialistischen Hoffnungsträger, der Jugend, umgesetzt wurden.
Die Ausstellung findet zum Anlass des diesjährigen Fotodoks Festival statt, das vom 13. bis 18. Oktober stattfindet und als Partnerregion das ehemalige Jugoslawien wählte. www.fotodoks.de

Ein Projekt von Kiosk Belgrad und dem Museum der Geschichte Jugoslawiens in Kooperation mit der Lothringer13 Halle
Kuratiert von Ana Adamović, in Zusammenarbeit mit Jörg Koopmann und Dana Weschke


Links:
Ausstellung fiery greetings
www.anaadamovic.com